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Studie: Wechselwirkungen zwischen CBD und Ritalin

Aktualisiert: 23. März 2023

Es gibt eine Vielzahl an Menschen mit ADHS/ADS, die durch die Anwendung von Cannabis für Freizeitzwecke oder frei käuflichen CBD-Produkte über positive Effekte berichten. Nun haben Forscher der University of Florida in zwei Studien die Wechselwirkungen zwischen Cannabidiol (CBD) und dem Wirkstoff Methylphenidat (Ritalin), ein Medikament, das oftmals in der ADHS/ADS-Therapie eingesetzt wird, untersucht und die Ergebnisse veröffentlicht.


Studie: Wechselwirkungen zwischen CBD und Ritalin

Erste Studie zu den Wechselwirkungen zwischen CBD und Ritalin


Die Forscher führen aus, dass oral eingenommenes Methylphenidat (Ritalin) durch das Leberenzym Carboxylesterase 1 (CES1) metabolisiert wird, was sowohl von CBD als auch Tetrahydrocannabinol (THC) gehemmt werden kann.


Im Rahmen einer In-vitro-Studie stellten die Forscher fest, dass es keine signifikanten Wechselwirkungen zwischen Einzeldosen von Ritalin und medizinischem CBD (2,5 bis 10 mg/kg) bei gleichzeitiger Verabreichung gab. Eine leichte Wechselwirkung sei laut den Forschern wahrscheinlich, wenn mehrere Dosen CBD (10 mg/kg zweimal täglich) verabreicht werden.


Zusammenfassend erklärten die Forscher, dass die pharmakokinetische Disposition von Ritalin in bestimmten klinischen Szenarien potenziell durch CBD und THC beeinflusst werden kann. Ob sich das Ausmaß der vorhergesagten Wechselwirkungen in klinisch relevanten Ergebnissen niederschlägt, müsste jedoch in einer angemessen konzipierten klinischen Studie überprüft werden.


Zweite Studie zu den Wechselwirkungen zwischen CBD und Ritalin


Die Forscher rekrutierten für die Studie 12 gesunde Erwachsene im Alter von 21 bis 45 Jahren. Die Teilnehmer durften keine anderen verschreibungspflichtigen oder rezeptfreien Medikamente einnehmen, mit Ausnahme von oralen Verhütungsmitteln für weibliche Teilnehmer. Auch Nahrungsergänzungsmittel waren nicht erlaubt. Jeder Teilnehmer bekam zweimal täglich nach dem Zufallsprinzip entweder 750 mg CBD in Form einer 7,5 ml CBD-Lösung mit 100 mg/ml CBD oder ein Scheinmedikament (Placebo).


Die pharmakokinetische Probenentnahme dauerte 8 Stunden, in denen die Teilnehmer einen Venenkatheter erhielten, ein standardisiertes Mittagessen und Frühstück sowie eine 10-mg-Methylphenidat-Dosis und sowie die CBD-Dosis oder ein Placebo.


Im Ergebnis heißt es, dass die Einnahme einer klinisch relevanten Dosis CBD "zu minimalen Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Methylphenidat führte". Dies könnte bedeuten, dass keine signifikanten Wechselwirkungen zwischen Ritalin und CBD entstehen. Jedoch sind größer angelegte Studien erforderlich, um dies mit Sicherheit sagen zu können.



Quellen


Qian Y, Markowitz JS. Prediction of Carboxylesterase 1-mediated In Vivo Drug Interaction between Methylphenidate and Cannabinoids using Static and Physiologically Based Pharmacokinetic Models. Drug Metab Dispos. 2022 Jul;50(7):968-979. doi: 10.1124/dmd.121.000823. Epub 2022 May 5. PMID: 35512806


Markowitz JS, De Faria L, Zhang Q, Melchert PW, Frye RF, Klee BO, Qian Y. The Influence of Cannabidiol on the Pharmacokinetics of Methylphenidate in Healthy Subjects. Med Cannabis Cannabinoids. 2022 Nov 4;5(1):199-206. doi: 10.1159/000527189. PMID: 36467779; PMCID: PMC9710314

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