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Neue Studie: CBD verstärkt THC-Wirkung

Aktualisiert: 9. März 2023

Erst vor Kurzem haben wir über die Studie vom University College in London berichtet. Die Forscher konnten nicht feststellen, dass Cannabidiol (CBD) unerwünschte Effekte von Tetrahydrocannabinol (THC) abmildert. Überraschend war jedoch, dass die Blutproben der Teilnehmer, die eine Cannabissorte mit hohem THC- und CBD-Anteil verdampften, einen höheren THC-Gehalt aufwiesen, als die bei den Teilnehmern, die eine Cannabissorte mit hohem THC-Anteil verdampften.


Jetzt haben Forscher der Johns Hopkins University in Baltimore die Ergebnisse einer neuen Studie veröffentlicht, in der sie die Pharmakokinetik von Tetrahydrocannabinol (THC) und die Pharmakodynamik zwischen oral verabreichten Cannabisextrakten untersuchten, die sich hinsichtlich der THC- und CBD-Konzentrationen unterschieden.


Neue Studie: CBD verstärkt THC-Wirkung

Durchführung der Studie


Bei dieser randomisierten klinischen Studie handelte es sich um eine doppelblinde Crossover-Studie, die von Januar 2021 bis März 2022 an der Johns Hopkins University durchgeführt wurde. 18 gesunde Erwachsene im mittleren Alter, die 30 Tage lang kein Cannabis konsumiert hatten, nahmen an drei randomisierten ambulanten experimentellen Testsitzungen teil, die jeweils mindestens eine Woche auseinander lagen.


Die Teilnehmer wurden in Gruppen eingeteilt und erhielten entweder einen Brownie ohne Cannabisextrakt oder einen Brownie mit THC-dominantem Extrakt (20 mg THC ohne CBD) oder einen Brownie mit CBD-dominantem Extrakt (20 mg THC und 640 mg CBD).


Untersucht wurde die Veränderung der Plasmakonzentrationen von THC oder THC-Metaboliten im Vergleich zum Ausgangswert sowie Bewertungen der subjektiven Wirkungen der Brownies, der kognitiven und psychomotorischen Leistung und der Vitalparameter. Die Fläche unter der Kurve der Plasmakonzentration gegen die Zeit (AUC) und die maximale Plasmakonzentration (Cmax) wurden bestimmt.


30 Minuten vor der Einnahme der Brownies wurde den Teilnehmern ein Sondenmedikamentencocktail verabreicht, der aus 100 mg Koffein, 20 mg Omeprazol, 25 mg Losartan, 30 mg Dextromethorphan und 2 mg Midazolam bestand, um die Wirkung auf unterschiedliche Cytochrom-P450-Enzyme zu messen.


Ergebnisse der Studie


Im Ergebnis heißt es, dass nach der Einnahme des THC- und CBD-Brownies eine höhere Cmax von THC und eine größere AUC erreicht wurde, als nach der Einnahme des THC-Brownies. Ebenso traf dies auf die THC-Metaboliten 11-OH-Δ9-THC und Δ9-THC-COOH zu.


Die Teilnehmer berichteten nach der Einnahme des THC- und CBD-Brownie von stärkeren psychoaktiven Beschwerden wie Sedierung, Ängste und Gedächtnisstörungen. Zudem war die Herzfrequenz der Teilnehmer erhöht. Bei den Teilnehmern, die den reinen THC-Brownie verzehrten, waren diese Symptome nicht zu beobachten.


Die Forscher schlussfolgern aus den Ergebnissen, dass CBD in einer hohen Dosis die unerwünschten Effekte von THC nicht abmildern konnte, sondern die THC-Wirkung sogar verstärkte.


Quelle


Zamarripa CA, Spindle TR, Surujunarain R, Weerts EM, Bansal S, Unadkat JD, Paine MF, Vandrey R. Assessment of Orally Administered Δ9-Tetrahydrocannabinol When Coadministered With Cannabidiol on Δ9-Tetrahydrocannabinol Pharmacokinetics and Pharmacodynamics in Healthy Adults: A Randomized Clinical Trial. JAMA Netw Open. 2023 Feb 1;6(2):e2254752. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2022.54752. PMID: 36780161; PMCID: PMC9926328




Autorin: Alexandra Latour

Aufgrund der über zehnjährigen freiberuflichen Autorinnentätigkeit für renommierte Gesundheitsportale und Online-Magazine übernahm Alexandra Latour Anfang 2017 d ie stellvertr. Redaktionsleitung von Leafly Deutschland. Auch nach der Schließung der deutschen Niederlassung von Leafly war sie weiterhin als Medizinredakteurin und Beraterin in der Cannabis- und CBD-Branche tätig und konnte sich hier eine umfangreiche Expertise aneignen.

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