Es existieren einige Studien, in denen die anxiolytische (angstösende) Wirkung von Cannabidiol (CBD) an Tieren und Menschen untersucht wurde. Jetzt hat das McLean Hospital in Belmont, USA, die Ergebnisse einer neuen Studie veröffentlicht.
Durchführung der Studie
An der Studie nahmen 14 ambulante Patienten mit mittelschweren bis schweren Angstzuständen teil. Diese erhielten in der vierwöchigen Behandlung dreimal täglich 1 ml eine sublinguale Lösung mit 9,97 mg/ml Cannabidiol (CBD) und 0,23 mg/ml Tetrahydrocannabinol (THC).
Die Stärke der Ängste wurde mithilfe von speziellen Tests, unter anderem dem Beck Anxiety Inventory (BAI) gemessen.
Ergebnisse der Studie
Die Forscher berichten, dass eine Symptomreduktion bei den meisten Patienten bereits nach einer Woche erzielt und beibehalten wurde. Nach der vierwöchigen Behandlung waren die Angstzustände im Vergleich zum Ausgangswert signifikant reduziert.
Weiter heißt es, dass das Studienmedikament gut vertragen worden sei. Es wurden keine Vergiftungen oder schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse gemeldet. Geringfügige Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit/Müdigkeit, erhöhte Energie und Mundtrockenheit wurden nur selten berichtet.
Die Forscher schlussfolgerten, dass die Ergebnisse vorläufige Belege für die Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Vollspektrums-Produkts mit hohem CBD-Gehalt zur Behandlung von Angstzuständen liefern. So erreichten die Patienten schnell eine Symptomreduzierung, wobei nur wenige Nebenwirkungen auftreten. Eine endgültige Bewertung der Auswirkungen dieser neuartigen Behandlung auf die klinischen Symptome soll in einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie erfolgen.
Anmerkungen zur Studie
Wir möchten hier erwähnen, dass in der Studie kein herkömmliches frei käufliches CBD-Öl zur Anwendung kam. Vielmehr wird in Studien immer medizinisches CBD in pharmazeutischer Qualität genutzt. Denn frei käufliche CBD-Öle können je nach Ausgangsmaterial und Extraktionsmethode in ihrer Zusammensetzung und Qualität erheblich variieren.
Wenn medizinisches CBD verordnet wird oder in Studien zur Anwendung kommt, werden in der Regel hohe Dosen verabreicht, die mit frei käuflichem CBD-Öl meist nicht erreichbar sind. In der hier vorliegenden Studie haben die Patienten dreimal täglich rund 30 mg CBD erhalten. Wenn nun ein Tropfen eines CBD-Öls etwa 2 mg CBD enthält, müssten dreimal täglich 15 Tropfen, also insgesamt 45 Tropfen pro Tag, eingenommen werden. Ein CBD-Öl-Fläschchen mit 10 ml wäre demnach nach etwa 1,5 Tagen aufgebraucht. Und je nach Qualität des CBD-Öls ist noch nicht einmal sichergestellt, dass wirklich die tägliche Dosis von rund 30 mg CBD aufgenommen wird. Hinzu kommt, dass der Großteil der Hersteller eine tägliche Maximaldosis von etwa 5 Tropfen vorgeben.
Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass das in der Studie zur Anwendung kommende Vollspektrum-Extrakt einen THC-Gehalt von mehr als 0,02 Prozent aufweist und somit verschreibungspflichtig ist und Ärzte dies sogar auf einem Betäubungsmittelrezept verordnen müssen.
Medizinisches CBD kann gegen Angstzustände helfen. Das haben einige Studien gezeigt. Allerdings ist dieses verschreibungspflichtig. Mehr zu CBD auf Rezept erfahren Sie in diesem Artikel.
Quelle
Dahlgren MK, Lambros AM, Smith RT, Sagar KA, El-Abboud C, Gruber SA. Clinical and cognitive improvement following full-spectrum, high-cannabidiol treatment for anxiety: open-label data from a two-stage, phase 2 clinical trial. Commun Med (Lond). 2022 Nov 2;2(1):139. doi: 10.1038/s43856-022-00202-8. PMID: 36352103; PMCID: PMC9628346
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